Superfood Heimische Wildpflanzen

Die Biologin und BR-Gartenexpertin Karin Greiner gibt ihre Pflanzentipps nicht nur im Radio und mehrmals pro Woche auf ihrem Pflanzenlust-Blog. Regelmäßig erscheinen von ihr auch Bücher zu Garten und Pflanzenthemen. Einer ihrer Schwerpunkte sind heimische Wildpflanzen und ihre Verwendung. In ihrem aktuellen Werk fällt der Begriff "Superfood" ins Auge, der seit einiger Zeit durch die Medien wandert und mit dem Konsumenten diverse exotische Früchte und Samen oder Pflanzenpulver als Wundermittel angepriesen werden. Karin Greiner zeigt in ihrem Buch, dass solche Superfoods auch direkt vor der Haustür, in der Natur oder im heimischen Garten zu finden sind. Dort gesammelt sind sie nicht nur kostengünstiger, sondern auch wesentlich frischer als industriell verarbeitete Produkte mit langen Transportwegen. Diese Frische entscheidet auch über den Nährstoffgehalt in der Pflanze. Der dürfte in einer vor der Haustür geernteten Brennnessel um ein Vielfaches höher sein, als in getrockneten Beeren aus fernen Ländern.

Der Inhalt des Buches ist nach Jahreszeiten gegliedert. Passend zur jeweiligen Saison gibt es doppelseitige Pflanzenporträts, auf die jeweils ein auf die Pflanze abgestimmtes Rezept und ein als "persönliches Highlight" deklarierter Tipp folgen. Im Frühling gibt es beispielsweise Giersch-Quiche oder Löwenzahn-Pesto, der Sommer lockt mit Kleeblüten-Knusperwaffeln, im Herbst ist die Zeit für Wegwarten-Risotto und nach den ersten Frösten sind die Schlehen reif für einen alkoholfreien Punsch.

Vorgestellt werden 28 Wildpflanzen, verarbeitet in 65 Rezepten und Tipps. Die Pflanzensteckbriefe beinhalten Wissenswertes zum Vorkommen der Pflanze. Das Scharbockskraut wächst an schattigen Stellen auf feuchten Böden während der Spitzwegerich es sonnig und nährstoffreich mag. Dazu gibt es hilfreiche Hinweise, welche Pflanzenteile zu welchem Zeitpunkt gesammelt werden können, da nicht alles ganzjährig genießbar ist.

In den Steckbriefen wird darauf hingewiesen, wenn Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen besteht und man findet spannende Hintergrundinformationen zu den Namen und der traditionellen Bedeutung der Pflanzen. Das Wichtigste steht nochmal in Kürze zusammengefasst am Seitenrand, so dass auch man auch mal schnell eine Info nachschlagen kann, ohne den ganzen Text lesen zu müssen. Die Pflanzen werden jeweils in kleinen Collagen aus Foto und Zeichnung abgebildet. Die Rezepte sind mit ganzseitigen Bilder versehen, welche die Lust aufs Ausprobieren wecken.

Eine gelungene Mischung aus Pflanzenratgeber und Kochbuch mit informativen Texten und kreativen Rezepten für gesundheitsbewusste Genießer und Pflanzenfreunde.